Geschäftshaus | Delmenhorst

Geschäftshaus | Delmenhorst

Am Stadtwall

Projektart
Projektentwicklung
Planungszeit
2015
Bruttogrundfläche
19.540 m²
Visualisierungen
KOTTMAIR Architekten

Im Rahmen einer großangelegten Erneuerung des Innenstadtbereichs der Stadt Delmenhorst, soll ein zentrales Grundstück neu entwickelt werden. Dieses liegt am alten Stadtgraben, zwischen dem historischen Rathaus, der Polizeidirektion und dem Bürgerbüro, mit Anschluss an die Marktstraße, als zentrale Versorgungsader der Stadt. Auf einer Seite grenzt das Grundstück an die sanierte Markthalle und liegt so in der Verlängerung der Haupteinkaufsstraße von Delmenhorst. Dieses Grundstück ist mit einem maroden Parkhaus bebaut, das den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Deshalb wird beabsichtigt, die innerstädtische Einzelhandelsstruktur durch einen großflächigen Verbrauchermarkt und ein zum Bestandsparkhaus erweitertes Stellplatzangebot zu stärken.

Aus dieser Aufgabenstellung wurde ein Neubau mit Erdgeschossigem Einzelhandel und darüberliegenden Parkgeschossen konzipiert. Der Baukörper folgt dem vorgelagerten Straßenverlauf und öffnet sich zur Markthalle. Dem Stadtplatz der Markthalle wird ein vorgelagerter Platz als Pendant gegenübergestellt, es wird angestrebt die querende Straße zu beruhigen oder den Bereich als Shared-Space-Area auszubilden, um den Zugang direkt an die Einkaufsstraße anzubinden. Hier befindet sich der Kundenzugang zum Verbrauchermarkt und der Ein- und Ausgang zu den Parkdecks.

Die Zufahrt befindet sich am gegenüberliegenden Ende des Gebäudes, zum Kreuzungsbereich Marktstraße, um so den zügigen Verkehrsabfluss zu ermöglichen. Die Herausforderung an das Gebäude ist es, für die Nutzungsstruktur ein attraktives Konzept zu entwickelt, dass den Baukörper an dieser exponierten Lage in das Stadtbild integriert. So sind das durch den Verbrauchermarkt fast vollständig geschlossene Erdgeschoss und die offenen Parkdecks in einem ganzheitlichen Gestaltungskonzept unterzubringen, welches einer zeitgemäßen, innerstädtischen Architektursprache entspricht und nicht als „nur Parkhaus“ gesehen wird.

Dazu wird das Gebäude mit einer äußeren Hülle aus gestanzten Metallblechen versehen, die sich mit unregelmäßigem Muster um das gesamte Gebäude zieht. Ausgehend von der geschwungenen Straßenkante folgt das Gebäude diesem System und wird an den Außenkanten vollständig abgerundet. Die Gebäudehülle folgt fugenlos dieser Grundstruktur. Das Erdgeschoss wird als geschwungener Sockel mit Keramikelementen verkleidet, der zur oberen Hülle leicht zurückversetzt wird. So wird der Besucher an den Ein- und Ausgängen im Sockelbereich optisch unter die große Gebäudehülle geführt. Durch die offene Lochung der Hülle werden auch die Anforderungen an die freie Belüftung der Parkdecks erfüllt und durch unterschiedlich starke Lochmuster können auch Bereichswände und Wandanschlüsse in das Fassadenbild integriert werden.